Letzte Woche hatte ich die wunderbare Gelegenheit, mir fünf Kinderbuchlesungen des Hamburger VorleseVergnügens anzuschauen:
- Antje Szillat entführte das Publikum in die Welt von Flätscher (ab 7 Jahren)
- Meike Haas verwandelte ihre Lesebühne in die Schurkenstraße 7 (ab 7 Jahren)
- Petra Steckelmann las aus Die drei !!! – Betrug in den Charts (ab 10 Jahren)
- Torben Kuhlmann ließ Armstrong lebendig werden (ab 5 Jahren)
- Susanne Fülscher gab Mia und der gi-ga-geniale Hochzeitsplan zum Besten (ab 10 Jahren)
Noch nie hatte ich so viele Lesungen binnen so kurzer Zeit besucht, und ich fand es ungemein spannend, einmal im unmittelbaren Vergleich zu sehen, wie unterschiedlich Autoren an die Sache herangehen − wie viel oder wenig sie tatsächlich vorlesen, was sie sich einfallen lassen, um die anwesenden Kinder zu involvieren (Fragen, Aufgaben oder auch Geschenke), wie strikt oder locker vorstrukturiert die Lesung ist, wie sehr sich die Vorträger ins Lesen und das Unterhalten der Kinder hineinsteigern etc. pp.
Ja, so manche(r) Autor(in) legt dermaßen ausgeprägte Entertainer-Qualitäten an den Tag, dass selbst der Ungläubigste gewillt wäre, das Klischee des im stillen Kämmerlein hockenden Schreiberlings für immer ad acta zu legen. Wobei eine Besonderheit des Hamburger VorleseVergnügen, das dieses Jahr zum dritten Mal stattfand, sicherlich auch das Beste aus jedem Vorleser herauskitzelt: Statt in Klassenräumen wie sonst, finden diese fast 40 Lesungen an ganz ungewöhnlichen Orten überall in Hamburg statt – auf Schiffen, Bauernhöfen, in Bussen und Bahnen, in Museen, im Eiscafé usw. Zwar kam ich selbst fast nur in den Genuss der allabendlichen Flussschifferkirche, aber auch das war jedes Mal wieder ein Erlebnis!
Also: Das Hamburger VorleseVergnügen macht seinem Namen alle Ehre und ist nicht nur für Kinder eine klare Empfehlung! Und wer weiß, vielleicht lese ich dort ja auch irgendwann mal aus einem Buch – es wäre mir auf jeden Fall eine große Ehre!