Hast du schon einmal über einen Corporate Blog für deine Firma nachgedacht? Noch gar nicht? Oder kannst du dich nicht richtig durchringen, weil so ein Blog augenscheinlich viel Zeit und/oder Geld kostet? Hättet ihr überhaupt genug zu erzählen, um regelmäßige Beiträge zu füllen? Und was soll so ein Unternehmensblog am Ende wirklich bringen?
Das sind alles wichtige Bedenken. Aber es hat gute Gründe, warum erfolgreiche Unternehmen wie Ritter Sport, Patagonia, Ikea, HABA und Lässig alle einen Corporate Blog hegen und pflegen. Bevor wir diese positiven Eigenschaften und Auswirkungen allerdings mal im Detail anschauen, noch eine schnelle Definition, damit wir nicht aneinander vorbeireden. 😉
Was ist ein Unternehmensblog?
Schon seit Jahren gewinnt bei großen und kleinen Unternehmen das Content Marketing an Beliebtheit und Bedeutung. Damit ist das Bereitstellen hochwertiger Inhalte gemeint, welche die Zielgruppe informieren, inspirieren oder unterhalten.
Und eines der typischsten Medien für diesen Content ist eben der (oder auch das) Blog. Der Begriff stammt von Weblog, was so viel bedeutet wie ein Logbuch im Web. Entsprechend befindet sich der Blog auf einer Website und besteht aus verschiedenen Beiträgen und Artikeln. Diese sind oft chronologisch geordnet und zusätzlich verschiedenen inhaltlichen Kategorien und Stichworten zugeordnet.
So können je nach Unternehmensgröße unter anderem verschiedene Kund*innengruppen mit dem gleichen Blog angesprochen werden. Die Outdoor-Marke Deuter bietet auf ihrer Plattform beispielsweise nützliche Tipps sowohl für Familien als auch für anspruchsvolle Wander-Fans. Neben den Einsteigerinfos zum Wandern mit Kindern stehen also Empfehlungen zur Packliste für eine Alpen-Überquerung.
Darüber hinaus portraitiert Deuter mit sympathischem Storytelling neue Mitarbeiter*innen und informiert über die aktuellen Produkte und deren Handhabung. Sie interviewen spannende Outdoor-Persönlichkeiten und stellen beeindruckende Wanderstrecken und Ausflugsziele vor. Wie gesagt: informieren, inspirieren, unterhalten.
Übrigens ist es bei der Frage nach einem Corporate Blog erstmal zweitrangig, ob deine Firma andere Unternehmen (B2B) oder Endkund*innen (B2C) anspricht. Denn am Ende steht ja in jedem Fall ein Mensch. Und der ist natürlich interessiert an gut aufbereiteten Inhalten, die seine dringendsten Fragen beantworten, die ihn auf neue Ideen bringen oder die er besonders spannend oder witzig findet.
12 Gründe, warum auch dein Unternehmen unbedingt bloggen sollte
1) Die Kosten Sind Überschaubar.
Klar, ein Blog kostet entweder eigene Arbeitszeit oder eben Geld, falls ein Freelancer beauftragt wird. Und an dieser Stelle zu knausern, ist tatsächlich kontraproduktiv. Denn echt guter Content braucht nun einmal länger als eine halbe Stunde. Und genau deshalb ist er auch nicht für ein Taschengeld zu haben.
Aber im Kosmos der Werbe- und Marketing-Möglichkeiten gehört Bloggen dennoch zu den günstigsten Möglichkeiten, Leads zu generieren (sprich: potentielle Kund*innen zu akquirieren). Hochwertige Texte und ein paar gute Bilder sind schließlich in der Regel schneller erstellt als zum Beispiel professionelle Videos oder E-Books. Und sie sind auch im Normalfall preiswerter als Zeitschriftenanzeigen oder Radiowerbung.
2) Deine Firma wird gefunden.
Wenn euer gut lesbarer Unternehmensblog die Fragen der Zielgruppe treffsicher beantwortet, ihre Probleme löst, sie zum Lachen oder auf interessante neue Gedanken bringt, trägt das massiv zur Auffindbarkeit deines Unternehmens bei. Denn genau das sind die modernen Kriterien für SEO (Search Engine Optimization, also wie gut deine Firma über Google und andere Suchmaschinen gefunden wird).
Begeht dabei nur nicht den gleichen Fehler wie viele andere Firmen: Ein guter Blog-Artikel ist nämlich wirklich ein Service und keine Werbe-Veranstaltung. Liefert so viel Mehrwert, wie ihr nur könnt! Denn wenn ihr richtig tollen Content bietet, dann wissen das die Leser*innen zu schätzen. – Und das wiederum weiß Google zu würdigen!
3) ein Unternehmensblog bringt neue Kund*innen.
Tolle Blog-Artikel lassen dein Unternehmen bei Google höher ranken, und sie werden auch gerne auf Social Media geliked, geteilt und kommentiert. All das führt dazu, dass immer mehr Menschen euren Content zu Gesicht bekommen und auf eure Firma aufmerksam werden. Und wenn euer Angebot gut ist, dann zieht mehr Sichtbarkeit automatisch mehr neue Kund*innen nach sich.
Das Beste aber ist, dass es sich dabei nicht einfach um irgendwelche Kund*innen handelt. Menschen, die sich von den Beiträgen eines sehr gut gemachten Unternehmensblogs angezogen fühlen, passen nämlich im Normalfall auch selbst richtig gut zum Unternehmen (Stichwort: Wunschkund*innen).
4) Ein Corporate Blog formt das Image deines Unternehmens.
Ein richtig guter Firmenblog zieht eure Wunschkund*innen an. Und der Grund hierfür ist, dass echt guter Content als Teil eures authentischen Marketings auch eure Unternehmenswerte transportiert. Ist deine Firma eher seriös und konservativ? Oder vielleicht total locker und innovativ? Spielen Nachhaltigkeit und soziale Themen eine große Rolle? – Wo immer euer Fokus liegt und wofür das Herz deines Unternehmens schlägt, ihr könnt es im Corporate Blog vermitteln und die passenden Kund*innen ansprechen.
Um genau das zu erreichen, hilft eine wirklich gut durchdachte Content-Strategie. In dieser legst du fest, an wen sich euer Blog vor allem richtet, welche Themen sich für Blog-Artikel eignen, wie die Texte sprachlich klingen und welche Ästhetik die Bilder vermitteln sollen. Auch ob ihr mit der Community eher förmlich oder ganz locker interagiert, kann geplant werden. Diese Vorarbeit kostet zwar einiges an Gehirnschmalz, aber es lohnt sich!
Abgesehen von diesen durchaus steuerbaren Image-Komponenten vermitteln regelmäßige neue Inhalte auch ganz generell Zuverlässigkeit, Glaubwürdigkeit und Kompetenz. Nicht zu vergessen, dass ein gut gemachter Blog natürlich auch sehr modern wirkt und deinem Unternehmen ein paar extra Sympathie-Punkte sichert.
5) Ihr könnt euch als Experte Etablieren.
Durch erstklassige Blog-Artikel, in denen viel Wissen geteilt wird, kann dein Unternehmen seinen Expertenstatus belegen und unterstreichen. Und echte Kompetenz ist natürlich ein wichtiges Kaufkriterium und auch eine gute Basis für eine langfristige vertrauensvolle Beziehung mit euren Kund*innen.
Allerdings solltet ihr hierbei nicht den Fehler machen, nur über euch selbst und beispielsweise die Gründe für euer Expertenwissen zu schreiben. Mit unterhaltsamem Storytelling kann das zwar auch mal Thema sein. Aber im Zentrum der meisten Beiträge sollten weiterhin die Probleme und Fragen deiner Zielgruppe stehen und nicht eure Selbstdarstellung. 😉
6) Ihr könnt euch mit eurer Community gezielt austauschen.
Ohne ausreichend Dialog ist die eigene Zielgruppe oft ein Buch mit sieben Siegeln. Durch die Interaktion rund um eure Blog-Beiträge lernst du aber richtig viel über sie. Vor allem Kommentare mit offenen Fragen sind hierfür extrem nützlich. Aber auch Likes, Shares bzw. deren Abwesenheit können total aufschlussreich sein.
Durch diesen Austausch bekommst du ein immer besseres Gespür für die Wünsche und Vorlieben eurer Zielgruppe. Und damit könnt ihr wiederum euer Angebot stetig optimieren und perfekt an die Bedürfnisse und Interessen eurer Wunschkund*innen anpassen.
7) ein Unternehmensblog fördert die Kundenbindung.
Eine Firma, die richtig hilfreichen, kostenfreien Content liefert, deren Image mir gefällt und die ihre Produkte oder Dienstleistungen immer mehr meinen Bedürfnissen anpasst?! – Wieso bloß sollte ich da beim nächsten Mal woanders kaufen?! ?
Genau! Das würde ziemlich wenig Sinn ergeben. Im Gegenteil: Weil das Unternehmen mir sympathisch ist, es mir so einen tollen Service bietet, meine Probleme löst, spannendes Wissen mit mir teilt, mich unterhält und meinen Horizont erweitert, fühle ich mich dem Unternehmen nachhaltig verbunden. Und diese Form der Kundentreue ist doch das Ziel jeder Firma, oder?
8) Deine Firma Zieht Tolle Mitarbeiter*innen an.
Ein gut gemachter Corporate Blog spricht nicht nur alte und neue Kund*innen an, sondern auch potentielle Angestellte. Denn natürlich möchten Menschen für ein Unternehmen arbeiten, dessen Image ihnen gefällt (siehe Punkt 4). Stichwort: Employer Branding.
Zudem können Interessierte durch den gelegentlichen „Blick hinter die Kulissen“ im Blog schon einiges über die Belegschaft, das Betriebsklima und die Arbeitskultur einer Firma erfahren. Und genau wie bei den Kund*innen zieht ein toller, perfekt zu euch passender Unternehmensblog auch deutlich mehr echte Wunschkolleg*innen an.
9) Ihr besitzt eure Inhalte und bleibt unabhängig.
Social-Media-Marketing ist eine richtig tolle Sache. Aber es findet nicht auf eurer eigenen Plattform statt und macht euch deshalb automatisch abhängig. Der Facebook-Algorithmus ändert sich bekanntlich oft und mit zum Teil gravierenden Auswirkungen. Und niemand weiß, was die Zukunft hier oder in anderen sozialen Netzwerken noch bringt.
Neben eurem Social-Media-Marketing ist es also total schlau und sinnvoll, durch einen Unternehmensblog eure eigene Plattform zu schaffen, wo ihr mit eurer Community interagieren könnt. Denn die Website und dazugehörige E-Mail-Liste gehören euch und können von keinem fremden Algorithmus einfach mal dezimiert werden. ?
10) Ihr habt Content für andere Kanäle.
Heutzutage führt kaum noch ein sinnvoller Marketing-Weg komplett an den Sozialen Medien vorbei. Aber wie grandios ist es bitte, wenn ein Teil eures Social-Media-Contents die Nutzer*innen wiederum auf eure Website zieht?! Genau das geht nämlich mit richtig guten, hilfreichen und spannenden Blog-Artikeln, die ihr in deinen Sozialen Netzwerken teilt.
Dieses Prinzip gilt natürlich nicht nur für Social Media. Auch euer Newsletter kann über angeteaserte Blog-Beiträge eure Community auf die Firmen-Website bringen. Und dort sind sie nur noch wenige Schritte von einer vertrauensvollen Beziehung mit eurem Unternehmen oder sogar direkt vom nächsten Einkauf entfernt.
11) Mithilfe eures Firmenblogs könnt ihr Angebote aufbauen und optimieren.
Zum einen seht ihr anhand der Interaktion mit euren Blog-Artikeln, welche Themen (und entsprechend welche Produkte und Dienstleistungen) eure Community wirklich interessieren. Basierend auf diesem Wissen könnt ihr beispielsweise Produktgruppen ausbauen und Angebote optimieren.
Zum anderen können bestimmte Blog-Artikel ganz konkret den Grundstein für neue Angbote bilden. Ihr könnt sie zum Beispiel zu einem E-Book oder Whitepaper ausgebauen. Oder sie dienen als Basis für Podcast-Folgen oder sogar einen Online-Kurs. Aufwendig erarbeiteter Content sollte schließlich auch gebührend genutzt werden.
12) Die großen Unternehmen bloggen alle. – Und ihr?
Ein richtig guter Unternehmensblog ist schon fast ein Prestigeobjekt. Denn viele Firmen scheuen sich vor dem Aufwand und den Kosten. Und ja, es stimmt schon: Ein erfolgreicher Unternehmensblog braucht erstmal ein gut durchdachtes und individuell für deine Firma entwickeltes Konzept. Dafür ist wiederum Zeit und auch ein bisschen Know-How nötig. Außerdem ist ein Corporate Blog alles andere als ein Schnellschuss mit unmittelbaren glasklaren Ergebnissen. Stattdessen handelt es sich um eine langfristige Strategie, in die regelmäßig Zeit und/oder Geld fließen. (Und das, obwohl du und deine Mitarbeiter doch sowieso schon mehr als ausgelastet sind!)
Aber nenn mir mal eine einzige kleine oder auch große Firma, die einen richtig tollen Blog pflegt, die ein gutes Angebot hat, deren Marketing- und Verkaufskanäle zielstrebig optimiert werden und die trotzdem keinen Erfolg hat. Ich wäre sehr überrascht, wenn dir jemand einfällt. Denn ein toller Unternehmensblog trägt ganz entscheidend zu einem guten Marketing und entsprechend zum Erfolg einer Firma bei. Es ist als Medium einfach ideal geeignet, um sich zu positionieren, um Kund*innen zu gewinnen und auch um diese langfristig zu halten.
Und die Aspekte rund um Zeit, Geld und Aufwand sind auch tatsächlich überschaubar. (Siehe Punkt 1) Denn ihr könnt euch ganz leicht Unterstützung holen. Und das Geld, das ihr hier investiert, ist wahrscheinlich gewinnbringender angelegt als in Werbung, die viel weniger nachhaltigen Impact hat. 😉
Falls du dich mal ganz konkret darüber unterhalten möchtest, wie ich euch bei eurer Content Strategie oder mit dem Schreiben von Blog-Artikeln unterstützen könnte, schreib mir total gerne eine Mail. Und hinterlass mir natürlich auch liebend gerne einen Kommentar mit all deinen Fragen und Gedanken rund ums Thema Unternehmensblogs. Ich bin gespannt, ob ich dich von meiner Begeisterung überzeugen konnte oder ob du bezüglich Blogs eher noch skeptisch bist. Schreib es mir! 🙂